Infos für Kinder und Jugendliche über die OP und die Narkose

Narkose Verhaltensregeln Literatur

Liebe Kinder, liebe Teens,
wahrscheinlich kommt ihr schon bald zur Behandlung in unser Operationszentrum und habt viele Fragen. Einige wollen wir hier gleich beantworten, alle anderen Fragen beantworten wir gern in unserem ersten Gespräch. Denn vor der Operation möchten wir dich und deine Eltern gern persönlich kennen lernen. Das ist sehr wichtig, damit wir uns auf deine Narkose und Operation gut vorbereiten können. Auf jeden Fall kannst du deinen Freunden nach der Narkose viel erzählen.

Wer sind wir?

Wir sind ein freundliches Team aus Anästhesisten und Krankenschwestern, tragen blaue Kleidung und zaubern täglich Kinder in einen sanften Schlaf. Zu Hause haben viele von uns selber Kinder, die auch manchmal krank sind und Sorgen haben. Wir verstehen also eure Gedanken und Unsicherheit gut. Und wir kennen uns aus und wissen, was wir tun können, damit du bald wieder gesund wirst. Wenn du schläfst, passen wir auf, dass es dir gut geht.

Was ist eine Narkose?

Narkose bedeutet, dass du in einen tiefen Schlaf sinkst und sanft (oft schon nach wenigen Minuten) wieder aufwachst.

Wie bringt ihr mich zum Schlafen?

Das Einschlafen geht einfacher als zu Hause, versprochen. Du und deine Eltern werden von einer Krankenschwester in den Aufwachraum gebracht. Dort ziehst du deine eigenen Sachen aus und einen Schlafanzug an. Deine Eltern wünschen dir „Gute Nacht“ und der Anästhesist bringt dich in den Operationssaal. Er setzt dir eine Maske auf, in die du hineinpusten und einen Luftballon aufblasen wirst. Wir nennen sie unsere Pilotenmaske. Wir finden, dass die Luft in der Maske gut riecht, aber manche Kinder finden, dass sie stinkt. Auf jeden Fall ist jetzt die beste Zeit, dir einen schönen Traum auszusuchen. Vielleicht vom Fliegen. Du pustest drei oder vier Mal in die Maske und schläfst ein. Wir haben nämlich den „Schlafsand“ vom Sandmännchen in dem Luftballon versteckt. Wenn du nach kurzer Zeit aufwachst, bist du bei deinen Eltern in unserem Aufwachraum. Und wenn du wieder ganz munter bist und dich gut fühlst, kannst du nach Hause gehen.

Darf ich mein Lieblingstier mitbringen?

Ja, wenn es zur Gattung Kuscheltier gehört, sehr gern.

Ich habe Angst vor Spritzen!

Keine Sorge, du wirst die Spritze nicht merken, denn du schläfst schon tief und fest.

Was heißt „nüchtern“ sein?

Sechs Stunden vor der Narkose darfst du nicht essen, nicht trinken, keinen Kaugummi kauen und auch keine Gummibärchen oder Bonbons lutschen. Bis zwei Stunden vorher darfst du Tee oder Wasser trinken, aber keine Milch. „Nüchtern sein“ heißt also einen leeren Bauch haben. Schon bald nach der Operation kannst du wieder Wasser trinken und zu Hause dann auch bald wieder etwas essen.

Infos für Eltern über die OP und die Narkose

Narkose Verhaltensregeln Literatur

Liebe Eltern,
wir sind gut auf Kinder eingerichtet und geben täglich unser Bestes, den Aufenthalt für kleine Patienten bei uns so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu tragen auch kurze Wartezeiten und eine entspannte Atmosphäre bei. Unser ambulantes Operationszentrum im Ullsteinhaus verfügt über eine Spielecke im Warteraum sowie kindgerechte Aufwachräume und Operationssäle. Wir führen seit Jahren erfolgreich Operationen an Kindern durch, so dass Sie sich auf unsere Erfahrung verlassen können. Ihr Kind ist bei uns in guten Händen.

Ohne Koffer zur Operation

Noch am Tag der Operation kann Ihr Kind wieder in seinem eigenen Bett schlafen. Bei einer ambulanten Narkose wird so Trennungsschmerz und die damit verbundene psychische Belastung vermieden. Wundinfektionen treten unter ambulanten Bedingungen sehr selten auf, und Ihr Kind wird in seiner vertrauten Umgebung schneller gesund als bei einem stationären Aufenthalt. Sie, als Eltern, können mit entscheiden, wann, wo und von wem Ihr Kind operiert wird.

Zum Operationstermin bringen Sie bitte Ersatzkleidung, ein Handtuch und evtl. eine Decke für den Rücktransport mit; bei Wickelkindern eine Wechselwindel. Als nützliche Helfer erweisen sich ein Kuscheltier, Schmusetuch oder Schnuller. Außerdem benötigen wir die Krankenversichertenkarte des Patienten. Am Operationstag sollte Ihr Kind bequeme Kleidung tragen und am Vorabend baden oder duschen.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Narkose und Operation

Ihr Kind sollte auf das, was es erwartet, altersgemäß und in Ruhe vorbereitet werden, um Ängste und Widerstände abzubauen. Sie können beispielsweise gemeinsam mit Ihrem kleinen Kind mit einem Spielzeug-Arztkoffer an seinem Kuscheltier die Situation „durchspielen“. Oder ein Bilderbuch zum Thema Operation gemeinsam anschauen und dabei auf Fragen eingehen. Informieren Sie sich über den anstehenden Eingriff, um auch auf Fragen größerer Kinder antworten zu können. Dazu dient auch das Narkose-Vorgespräch. Eine Liste mit Buchempfehlungen und Links im Internet haben wir für Sie zusammengestellt. [Literatur]
Am besten unterstützen Sie Ihr Kind, wenn Sie ihm Ruhe und Sicherheit geben.

Vor der Narkose

In einem ausführlichen Vorgespräch lernen wir Ihr Kind kennen, können auf seine Ängste und Ihre Fragen eingehen. Ein vertrauensvolles Gespräch ist durch nichts zu ersetzen. Bitte vereinbaren Sie rechtzeitig vor der Operation einen Termin in unserem Operationszentrum.
Als Basis für die Untersuchung und Befragung dient der Anästhesie-Aufklärungsbogen. Wir möchten Sie bitten, die darin aufgelisteten Fragen sorgfältig zu beantworten. Bitte bringen Sie auch alle Vorbefunde (Vorsorgeheft des Kindes, Arztbriefe, Allergiepass, Laborwerte etc.) mit.

Sechs Stunden vor dem Operationstermin darf Ihr Kind nicht mehr essen und nicht mehr trinken. Das betrifft feste Nahrungsmittel, Nahrungsmittel mit festen Bestandteilen, Milch, trübe Fruchtsäfte. Dies gilt auch für Kaugummi, Gummibärchen und Bonbons, da sie die Konzentration von Magensäure erhöhen. Die letzte Mahlzeit sollte den Umfang eines kleinen Frühstücks nicht überschreiten. Sechs Stunden bis spätestens zwei Stunden vor Narkosebeginn dürfen nur noch kleine Flüssigkeitsmengen getrunken werden (ein bis zwei Gläser klare Flüssigkeiten, z. B. Wasser oder Tee, auch gesüßt, aber keine Milch). Bis zwei Stunden vor der Narkose dürfen die Zähne geputzt werden. Zwei Stunden vor dem Eingriff darf Ihr Kind nicht mehr trinken. Das betrifft auch das Stillen von Kindern. Während der Narkose kann ansonsten Mageninhalt erbrochen werden und über die Luftröhre in die Lunge gelangen. Folgen können eine schwere Lungenentzündung oder bleibende Lungenschäden sein.

Zahnspangen und Kontaktlinsen müssen abgelegt werden, ebenso Schmuckstücke (Ohrringe, Ketten, Armbänder etc.).

Medikamente dürfen vor der Operation nur in Absprache mit dem Anästhesisten gegeben werden. Falls Ihr Kind regelmäßig Medikamente einnimmt, werden wir im Vorgespräch klären, wie damit umzugehen ist.

Sollte Ihr Kind, aus welchen Gründen auch immer, vor der Narkose etwas zu sich genommen haben, teilen Sie dies unbedingt dem Anästhesisten vorher mit. Wenn Ihr Kind in den Tagen vor der Operation erkrankt (grippaler Infekt, Fieber, Durchfall etc.), rufen Sie uns bitte umgehend an.

Narkose

Der Anästhesist holt Ihr Kind vom Vorbereitungsraum ab. Dies ist der beste Zeitpunkt, sich von Ihrem Kind zu verabschieden. Sein Kuscheltier darf es mit in den Operationssaal nehmen. Der Anästhesist bringt Ihr Kind in den Operationssaal, wo es über eine Atemmaske, die dicht auf Mund und Nase aufliegt, ein Narkosegas einatmet. Dieses Narkosegas hat einen aromatischen Eigengeruch, d. h. es stinkt. Wenn Ihr Kind das vorher weiß, wird es nicht erschrecken. Erst wenn Ihr Kind tief schläft, setzt der Anästhesist eine Venenverweilkanüle an Fuß, Hand oder Ellenbeuge. Ihr Kind merkt von dem Einstich nichts. Über die Kanüle werden weitere Narkosemedikamente und schmerzstillende Medikamente in die Vene gespritzt.
Während des Eingriffs wird Ihr Kind über eine Gesichtsmaske mit Sauerstoff versorgt. In der Regel erfolgt dies über eine Kehlkopfmaske, einem dünnen Schlauch mit einem aufblasbaren Silikonballon, der durch den Mund in den Rachen bis vor den Kehlkopf gelegt wird.

Für bestimmte Operationen wird Ihr Kind über einen Beatmungsschlauch (Tubus) mit Sauerstoff versorgt. Der Tubus wird durch den Mund, am Kehlkopf vorbei bis in die Luftröhre geführt. Ihr Kind merkt von alledem nichts, es schläft tief und schmerzfrei. Während der gesamten Operation überwacht der Anästhesist die Vitalfunktionen Ihres Kindes und kann bei Abweichungen sofort eingreifen. Dank moderner Narkosemittel mit kurzer, gut steuerbarer Wirkungszeit ist Ihr Kind wenige Minuten nach der Operation ansprechbar.
Nutzen Sie die Zeit, während Ihr Kind im Operationssaal ist, sich zu entspannen. In unserem Warteraum liegen Zeitschriften aus. Kaffee, Tee und Wasser stehen für Sie bereit.

Nach der Narkose

Ihr noch schlafendes Kind wird zu Ihnen in den Aufwachraum gebracht, damit es in Ihrer Gegenwart zu Bewusstsein kommt. Bitte verändern Sie nicht seine Position, bevor es wach ist. Im Normalfall verbringen unsere kleinen Patienten ein bis zwei Stunden im Aufwachraum, wo sie bereits Wasser oder Tee trinken oder gestillt werden können. Während dieser Zeit wird Ihr Kind weiterhin medizinisch überwacht.
Es ist möglich, dass Ihr Kind beim Aufwachen unruhig ist und schreit. Besonders bei Kindern zwischen drei und sieben Jahren können Unruhezustände auftreten, die nicht länger als 15 Minuten andauern. Die Ursache muss nicht Schmerz sein. Bitte bleiben Sie ruhig und nehmen Sie Ihr Kind in den Arm, beruhigen Sie es, damit es sich nicht verletzt. Der Anästhesist kann schnell herausfinden, ob die Unruhe schmerzbedingt ist und ein Medikament zur Beruhigung über die Venenkanüle geben.

Sobald alle Körperfunktionen wieder normal sind und das Kind sich wohl fühlt, können Sie es nach Hause bringen. Dies ist meist nach einer Überwachungszeit von ca. zwei Stunden der Fall.

Am Tage der Operation – zu Hause

Um eventuell auftretende Schmerzen zu lindern, erhalten Sie für zu Hause von Ihrem Operateur ein Rezept für ein geeignetes Schmerzmittel. Die Anwendung des Medikaments besprechen wir mit Ihnen ausführlich nach der Operation. Bitte verabreichen Sie Ihrem Kind nur diese Medikamente. Ihr Kind sollte in den Stunden nach dem Eingriff ausreichend trinken und nur leichte Speisen zu sich nehmen. Richten Sie die Auswahl nach den Wünschen und Gewohnheiten Ihres Kindes; es darf „verwöhnt“ werden.

Bitte lassen Sie ihr Kind die kommenden 24 Stunden nicht allein, auch wenn es munter ist. Dieser Eindruck kann täuschen. Kinder sollten 24 Stunden nach der Narkose beaufsichtigt werden. Sie sind nicht allein straßen- oder verkehrstauglich und sollten nicht selbst ein Fahrrad o. ä. lenken. Ihr Kind sollte keinen Sport treiben, sollte nicht rennen, klettern oder toben. Nehmen Sie Ihr Kind auch beim Treppensteigen an der Hand.

Für Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung [Sprechzeiten]. In Notfällen rufen Sie bitte die 112 oder den medizinischen Bereitschaftsdienst unter 31 00 31 an.

Empfohlene Literatur – Narkose und Operationen bei Kindern

Narkose Verhaltensregeln Literatur

Oft werden wir von Eltern gefragt, wie sie ihr Kind angstfrei auf die kommende Operation vorbereiten können. Zum einen ist das Narkose-Vorgespräch mit Ihnen und Ihrem Kind der wichtigste Teil der Vorbereitung. Darüber hinaus können Sie mit Ihrem Kind ein Buch zu diesem Thema lesen.

Eine Liste mit BuchempfehlungenEine Liste mit Buchempfehlungen
haben wir für Sie zusammengestellt, die Sie sich hier herunterladen können.

Für Kinder ab 8 Jahren empfehlen wir die Webseite [www.kinder-narkose.de] und natürlich die Maus auf [www.wdrmaus.de].

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